4 Einkommensarten: Angestellter, Selbständiger, Unternehmer & Investor

Es gibt unzählige Möglichkeiten Geld zu verdienen.

Mehr als 90% der Erwerbstätigen in Deutschland sind angestellt. Und mehr als 94% haben keinen zusätzlichen Einkommensstrom. Wenn die Existenzgrundlage, der Angestelltenjob, wegfällt, wird es sofort kritisch.

Dabei ist es gerade in den letzten 5-10 Jahren durch neue digitale Geschäftsmodelle viel einfacher geworden ein zusätzliches Einkommen aufzubauen – besonders online durch neue Technologien und Social Media.

Der Zugang ist einfach und es braucht nicht viel an Investments, um loszulegen.

Du kannst beispielsweise digitale Produkte oder Services verkaufen (z.B. Excel-Templates über Digistore24) oder digitale Kanäle zum Verkauf traditioneller Produkte oder Services nutzen (z.B. Online-Shop und Social Media Auftritt) für deinen Geschenkartikelladen.

Die zahlreichen Möglichkeiten Geld zu verdienen, lassen sich nach Einkommensarten ordnen.

Robert Kyosaki nutzt in seinen Büchern „Rich Dad – Poor Dad“ und „Cashflow Quadrant“ eine einfache Klassifizierung. Er unterscheidet 4 Einkommensarten – Angestellter, Selbständiger, Unternehmer & Investor – diese bilden den sogenannten „Cashflow Quadranten“:

Die Einkommensarten Angestellter und Selbständiger/Freiberufler befinden sich auf der linken Seite und sind eng verwandtmehr Einkommen erfordert in diesen beiden Arten mehr Zeiteinsatz oder Produktivität.

Die Einkommensarten Unternehmer und Investor stehen auf der rechten Seite und sind ihrerseits ähnlich – fremde Ressourcen wie z.B. Mitarbeiter, ganze Unternehmen oder Kapital werden genutzt, um weiteres Kapital zu erzeugen. Die Einkünfte sind vom eigenen Zeiteinsatz entkoppelt.

Wir schauen uns nun die Einkommensarten in Bezug auf ein paar Merkmale an:

  • Art der Entlohnung
  • Skalierung
  • Weisungsgebundenheit
  • Abgabenlast
  • soziale Sicherheit

Überlege mal, welche Merkmale dir wichtig sind. Schau im zweiten Schritt auf die Einkommensarten und wie sie sich in den Merkmalen unterscheiden.

Dann die spannende Frage:

  • Wo bist du aktuell unterwegs und passt das für dich?
  • Wenn nein, wo möchtest du lieber rein?

Angestellter (Employee)

Bei Tätigkeiten in Anstellung stellst du deine Arbeitskraft für eine vertraglich definierte Zeit zur Verfügung und wirst dafür von deinem Arbeitgeber in recht vorhersehbarem Umfang entlohnt. Angestelltenverhältnisse sind die mit Abstand meist genutzte Art ein Einkommen zu erzielen. Hier ein Blick auf die 5 Merkmale:

  • Art der Entlohnung: Zeitbasierte Entlohnung (Geld für feste Stundenzahl)
  • Skalierung: linear – über mehr Zeiteinsatz, höhere Produktivität und eine höhere Differenzierung
  • Weisungsgebundenheit: Unternehmenshierarchie und Weisung durch Vorgesetzte
  • Abgabenlast: Hohe Besteuerung mit überschaubaren Vergünstigungen
  • Soziale Sicherheit: Hohe Sicherheit durch unbefristete Arbeitsverträge, Betriebsrat, Kündigungsfristen und Arbeitslosengeld

Angestelltenverhältnisse können z.B. befristet oder unbefristet sein und ganz verschiedene Tätigkeiten umfassen – z.B. Schreiner, Kindergärtner, Finanzbeamter oder CEO in einem DAX-Konzern.

Jedes Angestelltenverhältnis hat sicherlich Besonderheiten und die Merkmale variieren etwas. Der CEO z.B. hat ein hohes Gehalt mit einem großen variablen Anteil, allerdings auch eine enorm hohe Steuerlast.

 

Selbständiger & Freiberufler (Self-employed)

Selbständige und Freiberufler unterscheiden sich von Angestellten darin, dass Selbständige grundsätzlich keine disziplinarischen Vorgesetzten mehr haben und größtenteils auf eigene Rechnung arbeiten. Allerdings sind sie in ständiger Abhängigkeit von Kundenaufträgen.

Ein Sicherheitsnetz haben Selbständige kaum, wenn nicht in Versorgungwerke eingezahlt wurde oder es Sonderhilfsprogramme gibt. Man denke nur an die Coronakrise und die Verdienstausfälle – hier waren besonders freischaffende Berufe von starken finanziellen Auswirkungen betroffen.

Selbständige und Freiberufler sind somit einem höheren existenziellen Risiko ausgesetzt – hierdurch ergibt sich meist ein Druck besonders hart zu arbeiten, um Aufträge abzusichern und die Rücklagen zu erhöhen. Nicht umsonst sagt man über Selbständige, dass sie „selbst und ständig“ arbeiten.

  • Art der Entlohnung: Zeitbasierte Entlohnung (Geld für feste Stundenzahl oder Ergebnis)
  • Skalierung: linear – über mehr Zeiteinsatz, höhere Produktivität und eine höhere Differenzierung
  • Weisungsgebundenheit: Kundenaufträge, ansonsten keine
  • Abgabenlast: Hohe Besteuerung mit einigen möglichen Vergünstigungen
  • Soziale Sicherheit: Kaum Sicherheiten, wenn nicht gesondert vorgesorgt oder durch Hilfsprogramme unterstützt

Beispiele für Berufe im Tätigkeitsfeld „Selbständige & Freiberufler“ sind Coaches, Künstler, Steuerberater, niedergelassene Ärzte und Berufssportler.

 

Unternehmer (Business Owner)

Im dritten Tätigkeitsfeld des Cashflow-Quadranten befinden sind die Unternehmer. Diese besitzen ein Unternehmen, entweder ganz oder einen signifikanten Teil davon und werden über den Unternehmensgewinnen entlohnt.

Privatanleger, die Aktien eines Unternehmens besitzen, zählen nicht hierzu. Diese haben über die Dividende zwar auch einen Anteil am Unternehmensgewinn aber auf unternehmerische Entscheidungen keinen Einfluss. Bei den Unternehmern geht es um Personen, die entweder allein oder mit anderen zusammen die Geschicke eines Unternehmens leiten und hierdurch Wert erzeugen.

  • Art der Entlohnung: Ergebnisbasierte Entlohnung durch Gewinnausschüttungen und Wertzuwächse
  • Skalierung: linear bis exponentiell – eingesetztes Kapital kann je nach Geschäftsmodell über unternehmerische Leistung ein Vielfaches an Gewinn erwirtschaften (z.B. Verkauf von digitalen Produkten)
  • Weisungsgebundenheit: Keine, außer bei Co-Gesellschaftern
  • Abgabenlast: Bevorzugte Besteuerung mit vielen Abzugsmöglichkeiten
  • Soziale Sicherheit: Keine Absicherung, lediglich durch gesonderte Subventionen oder Hilfspakete

Diese Tätigkeit eines Unternehmers ist unabhängig von der eingebrachten Arbeitszeit und kann gute Gewinne bei hohem aber auch bei niedrigem Zeiteinsatz abwerfen. Der Unternehmer hat weitere Angestellte, die für ihn die Leistungserbringung im operativen Tagesgeschäft erledigen – er hingegen kann sich z.B. auf die Steuerung der leitenden Angestellten konzentrieren.

Selbstverständlich ist ein Unternehmer zu Beginn eines Vorhabens sowohl leitend und auch operativ eingebunden, kann aber die Rollenverteilung über die Zeit selbst bestimmen.

Im Gegensatz zu einem Angestellten haben Unternehmer das Risiko eines Totalverlustes und können ihre Einkommensgrundlage und Kapitaleinlage, mit der sie das Unternehmen gestartet haben, verlieren. Ein Unternehmer hat kein Recht auf ein sicheres und konstantes Einkommen wie z.B. ein Angestellter – der Unternehmensgewinn hingegen ist sein Einkommen.

Im Erfolgsfall gibt es keine Grenze für die Unternehmensgewinne. Die steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten für Unternehmer sind weitreichend, insbesondere verglichen mit Angestellten und Selbständigen & Freiberuflern.

Beispiele für unternehmerische Tätigkeiten sind Betrieb einer Autovermietung, Franchising einer McDonalds Filiale, Betrieb einer Beratungsfirma für Finanzprodukte oder etwa der Aufbau eines Online-Shops für Tiernahrung.

 

Investor

Ein Investor legt bestehendes Kapital in verschiedene Vermögenswerte an. Er erwartet sich eine Wertsteigerung dieser Investments oder regelmäßige Zahlungsströme, die in seine Taschen fließen.

Nach Robert Kyosaki ist dies das Spielfeld der Reichen, da sich hier passiv, also ohne regelmäßiges eigenes Zutun, Wert generieren lässt. Die langfristigen Renditen auf Investments wie Aktien sind tatsächlich lukrativ. Auch ohne ein Portfolio aktiv zu managen, kann über ETFs wie den MSCI World, einem weltweiten Warenkorb der größten Unternehmen, im langfristigen Schnitt 8% pro Jahr an Rendite mitgenommen werden.

Einige Beispiele für Anlageklassen sind Aktien, Anleihen, Immobilien, Edelmetalle, Kryptowährungen oder auch Sammlergegenstände wie Kunstwerke oder Autos.

  • Art der Entlohnung: Ergebnisbasierte Entlohnung durch Gewinnausschüttungen und Wertzuwächse
  • Skalierung: exponentiell – Eingesetztes Kapital kann über unternehmerische Leistung ein Vielfaches an Gewinn erwirtschaften
  • Weisungsgebundenheit: Keine
  • Abgabenlast: Bevorzugte Besteuerung mit möglichen Vergünstigungen besonders beim Investieren über ein Firmenkonstrukt
  • Soziale Sicherheit: Keine Absicherung, lediglich durch gesonderte Subventionen oder Hilfspakete für die Investments

Die Investments erzielen Kursgewinne oder produzieren über Dividenden ein regelmäßiges Einkommen, wie z.B. bei Immobilien in Form von Mieten oder bei Anleihen durch einen Zinscoupon. Wie der Unternehmer kann der Investor einen Totalverlust seines eingesetzten Kapitals erleiden, sollte das Investment seinen Wert verlieren. Allerdings kann auch er von einer unbegrenzten Wertentwicklung oder steigenden Dividenden profitieren.

Im Bereich „Investieren“ gehe ich noch viel detaillierter auf diese Einkommensart ein. Sie unterscheidet sich sehr stark von den anderen dreien, denn sie setzt voraus, dass bereits Kapital vorhanden ist, um es dann weiter arbeiten zu lassen.

Einkommensarten

Scroll to Top