Schritt 6: Portfolio-Analyse

Wie bewertest du dein Portfolio und was sind Gründe für strukturelle Anpassungen?

„Ohne messen, kannst du es vergessen!“ Dies gilt insbesondere bei Investments.

  • Woher weißt du, ob dein Portfolio ein gutes oder ein sehr gutes Jahr hatte?
  • Gegen was vergleichst du deine Investment-Performance?
  • Auf welche Kennzahlen solltest du überhaupt schauen? Und wie oft?

Die Performance-Bewertung ist ein wichtiger Bestandteil des Investierens. Um hierbei möglichst einfach und pragmatisch vorzugehen, kannst du ein paar einfache Leitplanken für die Bewertung definieren und auch Tools nutzen, die dir Analyse-Arbeit abnehmen.

Solche Leitplanken könnten beispielsweise die Folgenden sein:

  • Zeithorizont für eine tiefergehende Performance-Analyse (z.B. 1x pro Jahr)
  • Zeithorizont für einen regelmäßigen Check, ob etwas grob schiefläuft (z.B. 1x pro Monat)
  • Kennzahlen für die Bestandsaufnahme und Analyse (z.B. Gesamtrendite nominal – mit Inflation, Gesamtrendite real – ohne Inflation, Rendite pro Anlageklasse, Risiko-Indikatoren, Inflationsindikator, Zinsindikator)
  • Vergleichswerte für die Analyse (z.B. Vergleichs-Indikator für jede Anlageklasse, Referenzportfolio eines Investment-Fonds oder einer Stiftung)
  • Regeln und Schwellwerte für Anpassung des Portfolios

Wenn du diese Punkte für dich festlegst, hast du bereits einen fundierten Ansatz für eine saubere und strukturierte Performance-Analyse.

Eine der vielen Herausforderungen beim Investieren ist, sich nicht vom Tagesgeschehen beeinflussen zu lassen und seine Ziele und Grundsätze nicht wegen aktueller Marktentwicklungen über Bord zu werfen. Wenn zum Beispiel alle um dich herum von wahnsinnigen Renditen mit diesem einen speziellen Investment sprechen, kannst du dir das zwar anhören, aber es sollte nicht viel an dem Ansatz für dein passives Investment-Portfolio verändern.

In den Portfolios vieler Investoren sieht man ein Hin- und Her-Geschiebe von Positionen je nachdem welcher Hype gerade angesagt ist. Eine wirkliche Investment-Strategie ist dann meist nicht erkennbar ist und oft lässt die Performance auch zu wünschen übrig.

Wenn du eine Strategie aufgestellt und die Sparpläne angelegt hast, solltest du nicht jeden Tag auf dein Portfolio schauen und dich dadurch verrückt machen.

Definiere lieber feste Zeitabstände für deine Analysen. Mit dem monatlichen Check bist du bestens aufgestellt, um grobe Fehlentwicklungen zu erkennen und bei Bedarf einzugreifen.

Die definierten Kennzahlen und Vergleichswerte zeigen dir klar auf, wie gut sich dein Portfolio entwickelt hat, wo du vielleicht noch Verbesserungspotenzial hast und wo du sogar besser warst, als erwartet.

Natürlich solltest du am Kapitalmarkt up to date bleiben, um mitzubekommen, wenn etwas Gravierendes passiert, das wirklich Einfluss auf deine Strategie hat.

Für die Analyse gibt es eine Reihe von Tools, die du dir zur Hilfe nehmen kannst. Du kannst beispielsweise deine Portfolio-Positionen in eine Excel-Datei eintragen und die Aufstellung deines Reinvermögens, also deines Net Worth, damit verknüpfen. Über Excel hinaus gibt es zahlreiche Haushaltsbuch- und Portfolio-Apps für das Smartphone. Je nachdem wie viele unterschiedliche Broker du nutzt, kann die Einrichtung und das Aktualisieren allerdings recht kompliziert sein, weil du jedes Konto verknüpfen musst, um einen kompletten Blick auf dein Vermögen zu haben.

Das Tool Portfolio Performance ist eine frei zugängliche Software, die dir eine präzise Portfolio-Analyse ermöglicht und eine Auswertung der gängigsten Kennzahlen automatisiert auswirft. Dieses Tools ist umfangreich, etwas aufwändiger in der Handhabung aber bietet eine Menge nützlicher Funktionen, sodass du dir als Fortgeschrittener oder Profi das Tool definitiv einmal anschauen solltest.

Vielleicht noch ein Denkanstoß zum Thema Portfolioanpassung und ständige Optimierung. Da du dich mit dem Thema Investieren auseinandersetzt, hörst du sicher viele Meinungen und Ideen, wie man sich angeblich aufstellen muss, um erfolgreich zu sein.

Auch wenn du dein Portfolio bereits zusammengestellt hast, versuche es immer wieder durch die verschiedenen Ideen, die du hörst, zu challengen. Natürlich musst du diese filtern, weil nicht jede Meinung qualifiziert ist, aber streite keine Meinung einfach nur ab, weil sie nicht mit dem übereinstimmt, was du bisher geglaubt hast.

Mit ein paar Leitfragen kannst du das für dich in die richtigen Bahnen lenken:

  • Welche These gibt es, die in sich Sinn macht und gegen die ich mich absichern muss?
  • Wenn die These eintritt, welche Positionen performen dann wie?
  • Wenn bei dieser These eine Anlageklasse crasht, wohin könnte dann das Geld wandern?
  • Bin ich für ein solches Szenario mit meinem aktuellen Portfolio gut aufgestellt?
  • Welche Anpassungen sollte ich machen um passend zur Wahrscheinlichkeit dieses Szenarios gut aufgestellt zu sein?

Das waren meine 6 Fragen für den Aufbau eines passiven Investment-Portfolios. Ich hoffe, es waren einige Aspekte dabei, die dir weitergeholfen haben.

Es ging mir drum dir einen Ansatz von Anfang bis Ende darzustellen, nicht jedes Thema im tiefsten Detail zu beleuchten.

Ich werde aber zu einigen Punkten noch vertiefende Inhalte bereitstellen. Bleib also am Ball und schau mal wieder rein.

Bis dahin: viel Erfolg beim Aufstellen deines passiven Investment-Portfolios!

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