Sparstrategien – 8 leicht umsetzbare Methoden zum systematischen Sparen

Für die Umsetzung deiner Sparziele gibt es viele bewährte Strategien. Durch einfache Regeln und Gewohnheiten kannst du hierbei beeindruckende Ergebnisse erzielen. Nachfolgend habe ich 8 leicht umsetzbare Methoden zusammengestellt.

50/30/20 Methode

Die 50/30/20 Methode gibt vor, dass du von deinen Nettoeinkünften …

  • 50% für Fix- und Lebensunterhaltskosten,
  • 30% für Freizeit- und Sonderausgaben und
  • 20% für den Vermögensaufbau verwenden solltest.

Diese Faustregel hat ein paar nette Effekte: du hast hierdurch eine grobe Indikation für deine Lebenshaltungskosten, für Spaß- und Freizeitausgaben, schafft aber gleichzeitig auch ausreichend Spielmasse zum Investieren.

Die Methode ist ein guter Kompromiss. Du kannst das eine tun (Sparen), brauchst das andere aber nicht zu lassen (z.B. gutes Leben, Spaß, Freizeit).

Mach für dich eine Beispielrechnung, wie viel die 50, 30 und 20 Prozent jeweils von deinem Netto-Einkommen wären und vergleiche das Ergebnis mit deinen aktuellen Ausgaben. Solltest du merken, dass das nicht aufgeht und du z.B. zu wenig investierst, überlege dir Wege, wie du dich der 50/30/20 Verteilung annähern kannst.

Gerade bei den Lebenshaltungskosten kann es schon einmal leicht über die 50% gehen. Hohe Mieten oder Ratenzahlungen, Kosten für Auto und Essen gehen kann diesen Teil der Ausgaben schnell ausufern lassen. Schau dir in dem Fall die Posten an und überlege, ob du irgendwie Ausgaben reduzieren kannst, besonders Fixkosten.

Bei der Kategorie Freizeit sind die 30% eher als Begrenzung zu sehen und müssen nicht ausgegeben werden. Solltest du allerdings kaum etwas für Freizeit und besondere Dinge ausgeben, gönn dir doch mal wieder was, bei all der Spardisziplin.

Wenn du bei den ersten beiden Kategorien unter dem Richtwert bleibst, pack den Rest einfach zur Seite in deinen Vermögensaufbau.

1% Methode

Bei der 1%-Methode geht es um eine einfache, aber wirkungsvolle Veränderung deines Denkens. Die wird deine Perspektive auf Geld und Sparen nachhaltig beeinflussen.

Wenn du zwei Beträge vergleichst, beachte neben dem absoluten Unterschied, also dem Euro- oder Dollar-Betrag, auch an die prozentuale Differenz.

Wenn du beispielsweise auf deine Lebenshaltungskosten schaust und hier Preise vergleichst, schaue dir auch den prozentualen Unterschied. Ein absoluter Betrag zeigt dir die wirkliche Ersparnis, aber mit der prozentualen Differenz kannst du bewerten, ob die Einsparung wirklich ein großer Schritt war.

Bei der 1% Methode geht es darum in sich langsam aufeinander aufbauenden Verbesserungsschritten zu denken. Fange an, deine Kosten um mindestens 1% zu senken. Die Ersparnis kannst du dann in deinen Vermögensaufbau packen.

Die 1% können für sich genommen schon einen großen Unterschied machen und bei der Erreichung deiner finanziellen Ziele einiges bewegen. Interessant wird es dann, wenn du dir nach den ersten 1% weitere 1% bzw. direkt einen höheren Prozentbetrag vornimmst und immer wieder überlegst, wo noch etwas Luft ist. Die 1% machen es dir leicht loszulegen und in kleinen Schritten zu denken. Du kommst hier in eine Denkweise, bei der du immer wieder deine Ausgaben hinterfragst.

Stelle dir aber auch die Frage, welche prozentuale Einsparung möglich ist, bei der du immer noch zufrieden mit deiner Lebenssituation bist.

Teilen statt besitzen

Die sogenannte Sharing Economy, also das Teilen von Vermögenswerten und Gegenständen, ist mittlerweile in vollem Gange.

Für Autos, eScooter, Wohnungen, Heimwerkergeräte oder auch Spielzeug sind zahlreiche Plattformen aus dem Boden geschossen, die es den Leuten leichter machen Dinge zu teilen und sie somit effizienter zu nutzen. Denn sein wir mal ehrlich: ein Auto steht zu mehr als 95% der Zeit nur rum.

Versuche von den Möglichkeiten zu profitieren Vermögenswerte und Gegenstände mit anderen zu teilen und hierbei gegenüber einem Kauf richtig Geld zu sparen.

Impulskäufe vermeiden

Impulskäufe sind meist eine teure Angelegenheit. Dies kann von Kauf von Elektronik am Black Friday bis hin zum Lebensmitteleinkauf gehen, bei dem man ohne Liste und am besten noch hungrig durch den Laden geht.

Für Letzteres ist eine Einkaufsliste das bewährte Mittel, die dann abgearbeitet werden kann, damit impulsbasierte Einkäufe reduziert werden.

Um größere Impulskäufe zu vermeiden, kannst du dir außerdem Wartezeiten setzen, beispielsweise einen Elektronik-Artikel erst 2 Tage im Warenkorb lassen, bevor du den Online-Kauf abschließt. Dann ist der Artikel vielleicht schon gar nicht mehr so interessant und du hast ordentlich Geld gespart.

Teure Hobbies vermeiden

Durch die Auswahl deiner Hobbys kannst du ebenfalls eine Menge Geld sparen.

Aber Achtung: Ich rufe nicht dazu auf, deine Hobbys nur nach Geld ausrichten.

Wenn du aber neue Hobbys ausprobieren willst, versuch dich mal an denen, die nicht so kapitalintensiv sind.

Du solltest keine teure Ausrüstung anschaffen, bevor du überhaupt weißt, ob du bei dem Hobby bleibst. Schnell liegt die Surfausrüstung für 2.000 € dann im Keller und wartet vergeblich auf ihren nächsten Einsatz.

Wenn du ein Bastler-Typ bist, kannst du Hobbys ausprobieren, die dir wirklich aktiv Geld sparen, wie z.B. Heimwerken oder Autos reparieren.

Allgemein kannst du bei Hobbys kannst du eine Menge Geld sparen, wenn du:

  • nicht reist (z.B. Wakeboarden statt Kitesurfen),
  • kein teures Equipment anschaffen musst (Joggen statt Mountainbiken) und
  • keine Mitgliedschaften brauchst (Functional Fitness zuhause statt Fitness Studio).

Wenn du bereits ein teures Hobby hast, versuche die Kosten zu senken, indem du

  • gebrauchte Ausrüstung kaufst,
  • die Ausrüstung gut pflegst, um sie wiederzuverkaufen oder
  • ein günstiges Mitgliedschaftsmodell abschließt.

Barzahlen

Barzahlen ist natürlich nicht mehr in allen Situationen zeitgemäß. Allerdings ist das Zahlen mit Paypal oder Karten zwar praktisch, aber auch gefährlich für die Kostenkontrolle.

Das Geld geht fast unbemerkt von deinem Konto runter. Ein Gefühl für seine Gesamtausgaben zu behalten ist schwierig. Am Ende des Monats fragst du dich, wie die Kreditkartenabrechnung so hoch ausfallen konnte.

Versuche bei jeder Gelegenheit mit Bargeld zu bezahlen, damit das Bewusstsein für deine Ausgaben steigt und das Geld erst durch deine Hände gehen muss, bevor du es ausgibst.

Bei jedem Blick ins Portemonnaie wirst du damit konfrontiert, wie viel Bargeld du schon ausgegeben hast. Das hilft vielleicht dabei, manchmal etwas auf die Bremse zu treten.

Aufrunden

Eine einfache, aber wirkungsvolle Sparstrategie ist das Aufrunden von Ausgaben. Die Rundungsdifferenz sparst du dann. Am einfachsten geht das wiederum bei Kartenzahlung.

Einige Banken und Kreditkartenunternehmen bieten dir diese Funktion auf deinem Kartenkonto an, sodass du beispielsweise bei jeder Transaktion auf den nächsten vollen Euro aufrunden kannst und diese Beträge direkt auf ein Sonderkonto eingezahlt werden.

Hierdurch kannst du zusätzliche Sparbeträge automatisch und ohne drüber nachzudenken aus deinem verfügbaren Einkommen rausnehmen.

Bei der N26 Bank z.B. bietet dir die Aufrundungsregel als Funktion des Smart-Kontos an.

Kleingeld-Box

Die Kleingeld-Box ist ein gutes bewährtes Mittel, um ähnlich wie beim Aufrunden einen kleinen Betrag deiner täglichen Ausgaben für den Vermögensaufbau abzuzwacken.

Das funktioniert besonders gut, wenn du kein Münzfach in deinem Portemonnaie hast. Das Wechselgeld deiner Barausgaben kann somit direkt in die Kleingeld-Box wandern. Andernfalls solltest du in regelmäßigen Abständen dein Münzfach leeren und das Geld in die Kleingeld-Box packen.

Wenn die voll ist, zahlst du den Betrag auf eines deiner Sparkonten ein, mit denen du Vermögensaufbau betreibst. Durch diese Methode kannst du einen zusätzlichen Teil deines verfügbaren Geldes zurücklegen und deine Sparquote erhöhen.

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